Nach dem 2. Weltkrieg war der Schützenverein Bahnhof im Jahre 1952 der Wegbereiter für den allgemeinen Grevener Karneval. Mit 13 Wagen unter der Narrenherschaft von Gregor 1. (Vennemann) lief ein bunter Karnevalszug durch das Bahnhofsviertel. Im folgenden Jahr kam der grösste Karnevalszug des Münsterlandes in der Stadt Greven zustande. Durch die Vereinten Schützengesellschaften war ein Karnevalskomitee gebildet worden, das unter dem Präsidenten von Franz Schroer erstmalig nach dem Krieg einen Stadtprinzen proklamierte und am 8.Februar 1953 ein Karnevalszug auf die Beine stellte, der in seiner Ausstattung und Größe die Nachbarstadt Münster in den Schatten stellte. Der erste Stadtprinz von Greven war der Schneidermeister Hans Wilmes, der als Hans I. die Reihe der Nachkriegsprinzen anführt.
Auch im Jahr 1954 und 1955 veranstaltete das Karnevalskomitee prunkvolle und humoristische Karnevalszüge, erst im Jahr 1956 versiegte der karnevalistische Elan, da man sich wegen des Mottos nicht einig werden konnte. Stein des Anstoßes war der Slogan: Lieber Karnevalist als Infanterist. Das Karnevalskomitee, bisher für die Narretei in Greven zuständig, gelangte zur Auflösung. Aus den Reihen der verbliebenen echten Karnevalisten entstand die Karnevalsgesellschaft Emspünte. Hier muss unbedingtes, erfolgreiches Wirken des langjährigen Vorsitzenden und Präsidenten Fritz Nierhoff erwähnt werden. Ohne sein beharrliches Wirken gäb es wahrscheinlich keine KG Emspünte und keinen Karneval in Greven. Die KG Emspünte proklamiert in jedem Jahr einen Stadtprinzen, dem als einziges weibliches Wesen das „Püntemariechen zur Seite steht.
Bis zum Jahr 1968 gab es in Greven einen reinen Saalkarneval. Die große Prunksitzung, verbunden mit der Prinzenproklamation fanden bis 1966 im großen Winninghoffchen Saal statt. Das Programm wurde fast ausschließlich von Aktiven der Emspünte bestritten. Unvergessen sind die Büttreden von Wolfgang Schade, Pilo Schulte und Berni Strotmann. Aber auch die Emsspatzen (Josef Thiele, Macky Zink und Fredy Bosse) fanden großen Anklang beim Publikum.
Das Jahr 1968 war für Grevens Karneval ein besonderes Jahr. Durch die gute Beziehung der Karnevalisten zum Bundeswehrdepot und seinem Chef Major Gohrke wurde in gemeinsamer Arbeit wieder ein „Minikarnevalszug erstellt. Aus dem Minizug wurden im Laufe der Jahre große und prunkvolle Karnevalszüge, die Tausende von Zuschauern aus Nah und Fern nach Greven lockte. 1967 wurde Willi Krachten zum Vorsitzenden gewählt. Dank seiner guten Beziehung zu Grevener Politikern wurden am Sonntag vor dem Karnevalszug der Elferrat und der Stadtprinz vom Bürgermeister und dem Stadtdirektor im Rathaus empfangen. Aus dieser Verbindung entstand die Idee der Schlüsselübergabe an den Stadtprinzen. Seit dieser Zeit überreicht der Bürgermeister am Karnevalssamstag den Stadtschlüssel an seine Tollität Prinz Karneval.
Die Session beginnt aber schon in jedem Jahr am 11.11. Eine große Phalanx von Närrinnen und Narren, die Emspünte und befreundete Gesellschaften melden dem Bürgermeister im Rathaus, dass Karneval in Greven wieder bis Aschermittwoch regiert..... 1970 fuhr die Emspünte mit großem Gefolge an der Spitze, Stadtprinz Bernhard Nolte, zum ersten Mal in die Partnerstadt Grevens, nach Montargis in Frankreich. Damals wurde eine langjährige Freundschaft mit dem "Comitee de Fete" begründet. Das Comitee de Fete war für die Ausrichtung der Calvacade in Montargis zuständig. Regelmäßig besuchte die Emspünte mit dem Stadtprinzen am ersten Maisonntag diese Großveranstaltung in unserer Partnerstadt. Am Karnevalsumzug in Greven beteiligen sich seitdem aus Montargis Musikzüge, Majoretten, Sportgruppen und vor allem, die Königin von Montargis mit ihren Ehrendamen. 1971, Stadtprinz war Karl- Heinz Fauth, wurde zum ersten Mal ein Prinzenball veranstaltet. Seitdem sind die Prinzenbälle ein Höhepunkt jeder Session. Leider fehlt es in Greven an geeigneten Sälen, so das die Großveranstaltungen der Prinzenproklamation und des Prinzenballes in 3 fach – Turnhallen stattfinden müssen.
Zu den drei tollen Tagen erscheint seit 1953 lesenswertes aus der aktuellen Narretei. Es gibt eine Vielzahl von Inseraten der Grevener Kaufmannschaft, ein Beweis dafür, dass die KG Emspünte hier große Unterstützung erfährt. Aber die Karnevalisten geben auch zurück. In der Karnevalszeit haben Elferrat, Prinzengarde und der Stadtprinz mit dem Püntemariechen zahlreiche Auftritte bei Vereinen, Institutionen, Schulen und Kindergärten, aber auch bei privaten Anlässen. Immer mit dabei ist auch die vereinseigene Brassband, die für die richtige Stimmung in den Sälen sorgt.
So hat sich aus kleinsten Anfängen ein Karnevalbegeistertes Umfeld in Greven entwickelt, ja man kann behaupten, dass durch das Wirken der Emspünte Greven zu einer Karnevalshochburg geworden ist. Das kommt auch zum Ausdruck durch die Anerkennung des Bundes Deutscher Karneval, der an verdiente Mitglieder der KG Emspünte den „Großen Verdienstorden in Gold verliehen hat. Die Ausgezeichneten sind Willi Krachten, Paul Pieper, Norbert Haumer, Siggi Siemon und Ludger Voss. Durch die Aktivitäten der Emspünte haben viele junge Leute den Weg zum Karnevalsverein gefunden.